Ode an die Schwester
Dies würdigt all die Schwestern, die ihren Tag alltäglich kämpfen:
Die Schwester mit buntem Haar, deren Ansatz schon so lange herausgewachsen ist, dass sie kaum noch sieht, dass sie gefärbt hatte.
Die Schwester mit dem zerrissenen Kleid, das ihr vom Leib gerissen wurde, weil sie fröhlich war.
Die Schwester mit den Babys, eins auf dem Arm und eins im Bauch, die dafür angefeindet wird, weil sie zweimal JA zum Leben gesagt hat, ohne einen Mann zu haben.
Die Schwester mit den grauen Haaren, die die Axt im Ohrloch trägt, um an die alte Göttin zu erinnern.
Die Schwester, die jede Nacht mehrfach aufsteht, um die Windeln zu wechseln, von dem, den sie geheiratet hat, als er noch gesund war.
Die Schwester, die gegen ihren Hautausschlag kämpft, der zu ihr gehört, seit sie sich ihrer selbst bewusst ist.
Die Schwester, die im Kleinklein des Alltag immer noch daran denkt, für ihre Liebsten das Schönste zu tun und zu denken und zu machen, auch wenn sie müde und traurig und angeschlagen und ein Schatten ihres Selbsts ist.
Die Schwester, die seit Jahren dafür einsteht, dass es anderen nicht wie ihr ergeht und dass sie sich wehren, wenn einer mehr will als sie.
Die Schwester, deren Rolle sich veränderte, als sie selbst Hilfe brauchte und sie niemanden hatte, den sie fragen konnte.
Die Schwester, die jung ist und ohne Vater trotzdem ihren Weg geht, und hofft, und lebt, und liebt voller Zuversicht.
Die Schwester, die mit ihrer Trommel all die anderen Schwestern ruft, deren Herz voller Hoffnung sind.
Die Schwester, die ihr Wissen weitergibt und auch sagt, was lieber nicht gesagt werden soll.
So viele Gesichter. So viele Frauen.
Ich bin dankbar, dass ich auch heute wieder so viele Schwestern treffen durfte.
Gebt nicht auf. Die Liebe ist größer als das, was sie bekämpfen will.