Achtung, dies wird ein ehrlicher, ehrlicher Beitrag.
Die letzten Wochen waren anstrengend.
Qualifizierungsprozesse.
Ablösungsprozesse.
Zusammen-Findungsprozesse.
Lass-mir-doch-meine-Ruh´-Prozesse.
Nichts blieb, wie es war, oder wie es den Anschein machte, zu sein.
Ride the wave of processism, oder so, heisst es in der einschlägigen Systemliteratur.
Niemand sagte mir aber, wie hart der verdammte Sattel ist, den man dazu benutzen soll.
Ein wenig abgenutzt schaue ich nun also kurz vor Halloween/Eintritt in die dunkle Jahreszeit/Allerheiligen zurück und überprüfe, wohin mich das Jahrespferd so geritten hat. Zähle die Saaten, die ich im Frühling in hoffnungsfrohem Ritt gesäht habe.
Einige sind aufgegangen (die meisten).
Andere kümmern vor sich hin ( die, die ich vernachlässigt habe).
Ein paar wenige sind weit davon entfernt, jemals das Licht zu erblicken (gut so!).
Es gibt mir rückblickend zu denken, dass ich nicht halb so viel Kontrolle über den gesamten Prozess hatte, wie ich glaubte, zu haben.
Da waren nämlich noch die, die daran beteiligt waren: ChefInnen, MitarbeiterInnen, Gönner und Gönnerhafte, abgesagte Konzerte, eingefrorene Pflanzenkeime, sehr trockene Sommermonate, Fahrten zu Festivals wie in den 1990ern, alte Bausubstanzen von Wohnhäusern, HandwerkerInnen mit sehr!viel!Zeit! undundund.
Nicht alle waren von mir kontrollierbar (die meisten).
Einige haben mich mehr als einen Nerv gekostet (viele, in echt).
Andere waren unerwartet gnädig (Danke!).
Und die meisten waren einfach- ja so halt.
Ride the process, heisst es.
Wohin? Das wissen wir, wenn wir da sind. Denn:
Manchmal reitet der Prozess auch dich. Sage ich.
Wichtig ist deshalb nur eins:
Bleib im Sattel.