Hast du dich schon einmal gefragt, warum es manchen Menschen gelingt, auch in schwierigen Situationen echt und froh zu bleiben? In diesem Artikel schaue ich mit dir darauf, warum das Jetzt dabei eine Rolle spielen kann.
Ich sitze am Wasser. Vor mir glitzern kleine Wellen und spiegeln millionenfach das Licht, das die Sonne üppig über den Landstrich wirft. Ein Schwan schwimmt bis auf Armeslänge heran, lässt sich von den Wellen schaukeln, schaut herüber zu mir.
Eine Handvoll Enten schnattern ihre Meinung. Hinten am Eisstand klingt Kinderlachen. Ich schaue über mich und freue mich über den Schatten, den die große Weide wirft. Wie gut, hier zu sein. Wie gut, dieses Jetzt genießen zu können.
Gedanken an Arbeit oder Probleme sind weit weg. Ja, ich habe sie erst mitgebracht. Als ich meine Decke ausrollte, waren sie noch präsent. Ich hörte sie im Kopf lärmen und mein Bauch war zugezogen und unentspannt. Die Ruhe des Augenblicks, nach ein paar Momenten am Wasser, hat sie weggespült. Um das zu erleben, war ich nicht etwa auf einer Fernreise, nein.
Das Ufer des hiesigen Rheinabschnitts hat perfekt ausgereicht, um sinnliches Urlaubsvergnügen zu spüren.
Ich habe mich dazu nicht einmal sonderlich anstrengen müssen und Gehirnakrobatik oder bestimmte Atemtechniken ausgeführt. Nein.
Ich habe mich einfach auf das eingelassen, was ist. Hier. Jetzt. In diesem einen Moment.
Der menschliche Geist neigt dazu, alles in Kategorien einzuteilen. Gut, schlecht, böse, nützlich- you name it. Im Alltag ist das eine entscheidende Arbeitserleichterung, die Kapazitäten für Lebensentscheidungen freisetzt.
Wenn ich nicht jeden Morgen entscheiden muss, ob ich mich anziehe, um zur Arbeit zu gehen, kann ich mich leichter fragen, wie ich leben will. Klarer Vorteil für alle 😉
Allerdings gibt es dabei eine Gefahr: Je routinierter wir dem Alltagsselbst folgen, umso weniger achtsam sind wir. Momente, die uns wunderbare Erlebnisse schenken könnten, werden fortgespült und unbeachtet unter Einkaufslisten, ToDos und der Gedankenschleife unserer letzten Peinlichkeit begraben.
Schade eigentlich, oder?
Jeder Moment ist ein Geschenk. Diesen Gedanken zu erlauben, erhöht die Qualität unseres Alltags, und damit unseres Lebens insgesamt.
Wenn du dich umsiehst, und dir einmal erlaubst, einfach wahrzunehmen, mit welchen Geschenken du jetzt schon umgeben bist, fühlst du dann nicht auch Dankbarkeit? Kommt dann nicht auch Freude auf bei dir, dass du schon so gesegnet bist?
Oder lenkt dich dein Blick automatisch dorthin, wo noch nicht alles gut ist, wo noch Mangel und Trauer und Missmut herrschen? Beides ist vollkommen okay!
Wenn du den Mangel siehst, wenn du merkst, wo es dir noch fehlt, kannst du das auch wahrnehmen. Es nicht sehen zu wollen, kommt einer spirituellen Verleugnung klar- es hilft nicht, immer nur huihui zu sagen und “alles ist gut”:
Neben dem Mangel das Gute und Schöne u sehen-, das ist das Geheimnis.
Um zu einem volleren Erlebnis zu kommen, kannst du dich immer öfter darauf einlassen, das Gute neben dem Anderen zu sehen. Beides ist gleichzeitig da.
Du kannst üben, beide Seiten zu erkennen. Zu wählen, was du gerade wahrnehmen willst.
Wie am Wasser: Natürlich gab es dort auch Unrat in der Böschung, streitende Paare, die Sonne strahlte hell und die Gedanken an die Klimakatastrophe waren nah…
Und du kannst dir aussuchen, achtsam die Momente auszuwählen, die dir gute Gefühle, gute Gedanken geben und mit denen du voller Mut und Hoffnung dann daran gehen kannst, die anderen Zustände anzugehen und zu verbessern.
Bist du jetzt neugierig geworden? Möchtest du auch den Frieden erfahren der im Jetzt liegt?
Dann sieh dich einmal um: Nimm wahr, ohne zu beurteilen. Erkenne, was du JETZT bereits um dich hast. Sieh in den Spiegel und freu dich über dich, wie du bist.
Du atmest, du lebst, und in dir ist ein Teil des Universums Wirklichkeit geworden.
Erlaube dir für eine Sekunde, zu sein, mit allem, was auch noch ist. Es werden sich Türen öffnen, von deren Existenz du bisher noch nichts gewusst hast, und Frieden und Dankbarkeit treten durch sie in dein Leben.
Im Wald kannst du Achtsamkeit übrigens perfekt mit Erholung verbinden. Genau dafür leite ich im Spätsommer geführtes Waldbaden in meiner Heimatregion an. Die Termine findest du hier.