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Licht an!

Nach einer langen Winterpause sehnt sich alles nach Licht. Ich bin da keine Ausnahme. Was im Dunklen neu im Inneren geordnet wurde, darf nun endlich hinaus. Das gilt für die eigenen inneren Prozesse genau wie für die Natur: Manche der (inneren) Pflänzchen sind noch zart und müssen gewärmt und geschätzt werden. Andere strotzen nur so vor Kraft und wollen schnell hoch hinaus! Aber langsam- nicht alles, was da wächst, ist auch gewünscht.

It´s a marathon, not a race

Mit dem ersten Frühlingsglanz nehmen viele von uns wieder Fahrt auf: Fitnessstudios verzeichnen Anmelderekorde, Fahrradfahrer nehmen wieder die Straße ein, Wald und Wiese sind voller Spaziergänger und eifriger Bewegungsfreunde. Es ist, als würden alle wieder merken: Ich habe einen Körper, und er will raus! Gute Sache, eigentlich. Aber können wir das Tempo, das wir da anschlagen, auch durchhalten?

Einen Schritt (mental) zurück bitte

Natürlich ist es verlockend, sich nach all der gefühlten Dunkelheit direkt in ein neues Projekt, in eine neue Sportart, in eine neue Beziehung zu begeben. Gerade, wenn das bisherige Gefühl vorherrschte, dass es nicht vorangeht. Schnell weiter, das Alte hinter mir lassen und Vollgas hinein in die neue schöne Welt! MACHEN! MACHEN! MACHEN!

Aber verfolgen wir damit wirklich etwas Neues? Oder wiederholen wir nur das, was wir bereits kennen, unter anderer Flagge? Wie oft haben wir uns schon vorgenommen, dies oder das zu tun oder zu lassen, endlich diesen Menschen anzusprechen, dieses Projekt zu starten, diese Kleidergröße anziehen zu können? Wahrscheinlich bereits mehr als einmal, oder? Und warum hat es bisher nicht geklappt?

Natur = Inspiration

Sicher, wir könnten uns jetzt neue Methoden zur Zielerreichung aneignen. Uns selbst kritisieren, weil wir doch noch nicht „da“ sind. Könnten das gesamte Projekt auch aufgeben mit einem „ach das schaffe ich sowieso nicht“. Klingt nicht nach Spaß und einem guten Gefühl im Bauch…

Lassen wir uns doch lieber diesmal von dem inspirieren, was die Natur uns vormacht: Langsam werden die Tage länger, das Licht wird mehr. Wir könnten auch ganz langsam in neue Verhaltensmuster eintauchen. Dann sind die Übergänge leichter zu gestalten und halten nachhaltiger. Frühblüher ziehen Kraft aus der Erde und dem Licht. Auch wir könnten aus dem was war Kraft ziehen und uns hoffnungsvoll hin zu neuen Ufern bewegen.

Ehrlich zu uns selbst

Das größte Geschenk, das wir uns bei all dem Einsatz machen können, liegt nicht im Außen: Es ist die Ehrlichkeit, die wir uns selbst entgegen bringen. Wollen wir wirklich abnehmen? Oder folgen wir nur einem medialen Trend, der uns vorschreibt, was schick zu sein hat? Haben wir tatsächlich Lust, Zeit und Energie in das neue Projekt zu geben, wo wir doch lieber zuhause Zeit mit den Kindern verbingen wollen? Nehmen wir all die Veränderungeun in Kauf, nur weil „Man das so macht“- und wir glauben, wir müssten „es“ auch so machen?

Mach was DU willst!

Ich bin nicht dafür, alle Aktivitäten einzustellen. Im Gegenteil. Ich bin für einen bunt ausgefüllten Alltag, der viele Anregungen bereithält und in dem wir alle unserer Facetten zur Geltung kommen lassen. Aber es muss zu DIR passen, zu dem was DU willst, zu DEINEN Zielen. DU sollst dich in deinen Aktivitäten wiederfinden, dein Leben soll DIR Spaß machen. Dafür wäre es gut, wenn du dich wieder selbst in den Fokus nimmst. Und dir dafür die Zeit gibst, die du brauchst.

Licht an

Wie wäre das: Mach doch einfach mal wieder Licht in deiner Seele an und schau, was sich dort angesammelt hat. Nimm dir Zettel und Stift (analog oder digital) und schreibe auf, was dir Spaß bereitet. Höre die Musik, die du gehört hast, als du 16 warst. Ruf eine Freundin an, die du lange nicht gesehen hast und frag sie, was dich damals bewegt hat. Krame die Fotoalben deiner Kindheit heraus und schau dich an. Wer warst du? Wo wolltest du hin? Und: Gilt einiges davon vielleicht heute noch?

Fehlt dir irgendetwas? Oder hast du von einigen Dingen genug? Was willst du wieder machen? Welchen Aspekt deiner Persönlichkeit hast du hinten angestellt? Was auch immer du findest, sei gnädig mit dir. Und dann nimm all deinen Mut zusammen und bring deine Schätze ins Licht. In deinem ganz eigenen Tempo.