Nicht erst, seit ich als Alleinerziehende meine Promotion erfolgreich geschafft habe, weiß ich, dass Berufstätigkeit und Care-Arbeit mehr als herausfordernd sind. Frau sein, Mutter sein, Berufstätige sein … und als Alleinerziehende kann alles zusammen einfach besonders belasten.
Alleinerziehende zu unterstützen ist deshalb nach wie vor mein Herzensthema.
Und weil ich heute in der dankbaren Position bin, dass ich meine Herausforderungen in gute Erfahrung umwandeln konnte, möchte ich etwas zurückgeben. Stellvertretend für die, die für mich da waren, als ich es am meisten gebraucht habe (Danke, Sabine!).
Erste Schritte
Also habe ich mich in meinem Netzwerk umgeschaut und der Leiterin der Gleichstellungsstelle im Landkreis Mainz-Bingen den Vorschlag gemacht, ein Netzwerk für berufstätige Alleinerziehende (weiblich gelesene) zu gründen … und ich war erfolgreich! Die amtierende Landrätin Dorothea Schäfer hat die Schirmherrinnenschaft übernommen- ein herzliches Danke dafür!
Warum ist das Netzwerk für Frauen*? Weil Frauen nach wie vor unter ungerechten Lohn- und Arbeitspraktiken leiden, im Zweifel die meiste Care-Arbeit unentlohnt machen und den Großteil des Mental Load tragen- neben ihrer Berufstätigkeit. (Dass Frauen deshalb einer besonderen Unterstützung bedürfen, ja, auch 2025 noch, sieht das Gleichstellungsgesetz übrigens auch so.)
Und warum nur für berufstätige Alleinerziehende? Alleinerziehende, die noch auf dem Weg in den Beruf sind, werden von Jobcenter und Arbeitsagentur schon gut unterstützt. Leider endet die Unterstützung genau dort, wo sie auch weiter gebraucht wird, nämlich bei den Übergängen, in denen zum Teil weniger Geld zur Verfügung steht oder die Betreuung in den Rand- und Ferienzeiten zum Problem wird. Obwohl Alleinerziehende prozentual gesehen häufiger in Vollzeit arbeiten als Frauen in Paarhaushalten, sind sie so gut wie unsichtbar. Viele machen es einfach „möglich“, stecken den Verlust der Zuschüsse weg, leben ohne den Zuspruch eines guten Netzwerks und sind zwischen Kindern, Orga uns Haushalt weiter auf sich gestellt. Genau hier will das Netzwerk ansetzen, mit Vernetzung, Infos und mehr.
Was steht jetzt an?
Das Netzwerk hat zu Jahresbeginn seine Arbeit aufgenommen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Planung von Angeboten für weibliche Alleinerziehende über Institutionen hinweg, die Sensibilisierung der Fachkräfte und Information für Betroffene und Multiplikator:innen- damit die richtige Beratung auch weiterhin gut oder noch besser wirken kann.
Meine erste Aufgabe als Netzwerkkoordinatorin ist, die Bedarfe und Bedürfnisse von weiblichen
Alleinerziehenden im Landkreis genauer herauszfinden. Deshalb erfolgt nun eine Bedarfsabfrage:
- Was brauchen berufstätige Alleinerziehende im Landkreis, um ihren Alltag zwischen
Kindererziehung, Haushalt, Existenzsicherung und Selbsterhaltung gut gestalten zu
können? - Wo liegen aktuelle Bedarfe?
- Welche Bedürfnisse sind noch nicht erfüllt?
Diese und andere Fragen werden über einen Fragebogen abgefragt und anonymisiert, d.h. datenschutzkonform, ausgewertet. Wir freuen uns, dass der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter RLP e.V. die Bedarfserhebung ebenfalls unterstützt!
Mitmachen!
Wenn du dich nun als berufstätige Alleinerziehende angesprochen fühlst, hilf uns doch bitte bei der Bedarfserhebung: Die Teilnahme ist sowohl über einen Link als über einen QR-Code möglich. Leite auch beides gerne an andere Interessierte aus deiner Region weiter. Der Fragebogen ist zur Beantwortung zwischen dem 01. März 2025 und dem 30. April 2025 geöffnet.
Hier geht es zum Fragebogen:
https://forms.office.com/e/frX4wVU7ZZ
Und hier ist der QR_Code:

Presse und Links
Was schon im Netzwerk gelaufen ist, kannst du hier nachlesen:
Wahnsinn, was so alles aus einer Idee entstehen kann, oder? Ich freue mich, wenn du bei diesem ersten Schritt dabei bist. Für Fragen oder Feedback zum Netzwerk schreib mich gerne an.